Dienstag, Oktober 03, 2006

Moderne Stadtplanung, U-Bahn und Transrapid

Der letzte Tag in China und die Sonne lacht wieder. Vielleicht können wir ja heute die Fotos vom Jinmao und Pearl Tower in Pudong machen, die gestern nicht möglich waren. Erstmal sehen wir uns allerdings die Ausstellung zur Stadtplanung in Shanghai an. Es gibt ein Modell der Stadt, dass zeigt, wie Shanghai im Jahr 2010 aussehen soll, inclusive dem Expo Gelände, das ganz stadtnah (und riesengroß) geplant ist. Bilder zeigen Shanghai vor 15 - 20 Jahren und heute: vor 20 Jahren sah es z. T. noch aus, wie Bilder aus Deutschland nach dem Krieg, die Stadt einen Quantensprung in den letzten Jahren gemacht und es geht immer weiter und immer höher. In der U-Bahn lernen wir U-Bahn Boxing kennen. Die U-Bahn ist leer, wir wollen zu zweit aussteigen und vor unserer Tür stehen 15 - 20 Chinesen, die in die U-Bahn reinwollen. Keiner macht Platz, stattdessen drücken sie uns in die Bahn zurück. Mit den Ellenbogen oben müssen wir uns gegen die Masse behaupten und schaffen es so, aus der U-Bahn rauszukommen. Fototime: Wir fotografieren die Hochhäuser in Pudong aus allen (un)möglichen Winkeln und Ecken. In der Einkaufsmall im Jinmao Tower entdecken wir einen modern aussehenden Friseurladen - das hat schon mal in Bangkok geklappt, warum nicht hier, Sandra's Haare sind eh schon wieder viel zu lang, also rein in den Laden und Sandra kommt mit neuem Look wieder raus. Vorm Abflug steht noch Highlight in unserem Reisprogramm - die Fahrt mit dem Transrapid. Vorher allerdings muss sich unser Fahrer noch durch einen nicht vorhergesehenen Stau kämpfen. Wegen eines Feuerwerks herrscht auf den Straßen das absolute Chaos, Guide und Fahrer diskutieren heftig, wie wir es noch schaffen können den letzen Zug um 21.00h zu erreichen. Am Ende fahren wir sogar über die Radwege, wir haben die Fahrt im Transrapid schon abgehakt, aber wir schaffen es gerade noch, sprinten rein in die Station und sitzen 1 Minute bevor die Türen geschlossen werden etwas außer Atem im Transrapid. Los gehts: 2 min Beschleunigung auf 300km/h, 4 min Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit, 2 min Bremsen und wir sind am Flughafen angekommen und leider auch am Ende unserer Reise.

Montag, Oktober 02, 2006

Shanghai - Neu und Alt gegenüber

Wir starten den Tag auf der Aussichtsplatform auf dem Jinmao Tower, mit 421m dem derzeit höchsten Gebäude Shanghais. In 45 Sekunden sind wir oben in der 88. Etage. Erst mal sehen wir gar nichts, denn es ist bewölkt und regnet leicht, wir müssen die kleinen Wolkenpausen abpassen, um einigermaßen Fotos schießen zu können. Sehr imposant war auch der Blick im Innern des Towers nach unten in das 33 Stockwerke hohe Atrium und die Lobby des Grand Hyatt Hotels. Bei Regen geht's weiter zur größten Einkaufsstrasse der Stadt, die ist voll von shoppenden Chinesen im Kaufrausch. Auch in der kleinen noch vorhandenen Altstadt von Shanghai können wir vor lauter Menschen kaum etwas erkennen. Heute suchen wir uns im Reiseführer ein Restaurant fürs Abendessen aus und lassen uns direkt dort hinfahren, um den Menschenmassen zu entgehen. Das Restaurant ist der absolute Hammer: alles Dunkel im ersten Augenschein, nur über den Tischen sind kleine Spots, die einen Lichtkegel auf den Tisch werfen, völlig ausreichend, um die Karte zu lesen und das Essen zu genießen. Sandra bestellt sogar ein Bier, nur um des Glases willen: das Glas selbst hat keinen Fuß und wird in einen Glasblock gestellt. Zurück wollen wir die U-Bahn testen, allerdings müssen wir uns erst zurechtfinden, den es gibt schon viel mehr Strecken, als im Reiseführer abgebildet, außerdem ist der Tarif streckenabhängig und wie heißt die Station, in der wir aussteigen müssen? Am Ende landen wir doch nochmal in den Massen auf dem Bund. Da es schon spät ist, sind zum Glück nicht mehr ganz so viele Leute auf der Straße wie am Vortag. Um 22.00h räumt die Polizei und das Militär die Straße. In 20 Minuten waren die Menschen auf die Seiten verwiesen, die Straße gekehrt, der Mittelstreifen abgetrennt und die Straße wieder befahrbar, ob das in Deutschland so schnell möglich wäre bezweifeln wir.

Sonntag, Oktober 01, 2006

Shanghai - die letzte Station unserer Reise oder wieviele Menschen passen auf eine Strasse?

Am Morgen geht die Besichtigung der klassischen Gaerten und eines Tempels weiter. Alles sehr schoen anzusehen und ruhig, weil die meisten Chinesen Ihren Feiertag begehen, statt in Rudeln einem Fahnen wehenden Reiseleiter zu folgen. Und schon geht es mit dem Zug weiter nach Shanghai. Die Stunde Zugfahrt ist sehr kurzweilig, da sich diverse Chinesen mit uns in Englisch unterhalten. Unser Hotel liegt nahe am Bund, einer Flaniermeile am Wasser, und so wollen wir dort etwas essen. Womit wir nicht gerechnet haben: Der Bund eine 8-spurige Strasse ist komplett fuer den Verkehr gesperrt und Menschen ueber Menschen ueber Menschen laufen dort entlang und verursachen den dort sonst ueblichen Verkehrsstau. Wegen des Nationalfeiertages herrscht dort die absolute Ueberfuellung. Die Kinder laufen mit Kroenchen umher, tragen aufblasbare Engelsfluegelchen, die Erwachsenen kaufen alles was glaenzt, leuchtet und blinkt, sowie aufblasbare Haemmer, "um sich die Koepfe einzuschlagen". In dem Gedraenge kann man fast Platzangst kriegen. Laut unserem Guide geht das die ganze Feiertagswoche so weiter.